Wissenswertes über
die Stadt Dierdorf

Das Dierdorfer Wappen
In Gold ein schwarzes Gemerke in Form zweier nach oben sich verjüngender, an den Enden abgeschrägter und von einem durchbrochenen Dreieck giebelförmig überhöhten Balken.
Erklärung
Es handelt sich um eine Wiederverleihung des alten Stadtwappens, dessen Emblem auf das alte Dorfgemerke von Dierdorf zurückgeht, wie es auch in noch erhaltenen Siegeln seit 1600 erscheint.
Dierdorf im Jahre 1784
Die Erbauung von Dierdorf erfolgte um 1100. Gründer sind die Herren von Isenburg, eines der ältesten Grafen-geschlechter zwischen Rhein, Lahn und Sieg.
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde die "Pfarrei Dyrdorph" im Jahr 1204. Kirchlich gehörte Dierdorf von Anfang an zum Landkapitel Engers im trierischen Archidiakonat Dietkirchen. Anfang des 14. Jahrhunderts ist in Dierdorf eine Burg nachzuweisen, die im Besitz der Herren von Braunsberg und Isenburg war.

(zeitgenössischer Holzschnitt nach einer Zeichnung von J.G. Zeyher)

Urkundlich als Stadt festgehalten wurde Dierdorf erstmals am 17. Juni 1357.
In dieser Zeit erhielt Dierdorf die damals wesentliche Kennzeichen einer Stadt, nämlich die Stadtmauer mit mehreren Türmen, von denen der viereckige Mittelturm (Uhrturm) und der Unterturm (Eulenturm) sowie einzelne Mauerreste noch erhalten sind.
Bis ins 15. Jahrhundert unterlag Dierdorf häufig wechselnden Herrschaftsbereichen. 1806 endete die landesherrliche Selbstständikgkeit der Diedorfer Fürsten. Dierdorf wurde dem Fürsten von Nassau-Usingen zugesprochen und somit Amtssitz.
1815 fiel durch die Verträge des Wiener Kongresses das Amt Dierdorf an Preußen. Die Schule am Damm wurde 1838 aus Steinen der Stadtmauer erbaut.
Im Revolutionsjahr 1848 verzichtete der Fürst zu Wied-Neuwied, dem Dierdorf nach dem Tod der beiden Brüder Karl-Ludwig Friedrich Alexander und Friedrich, Fürsten zu Wied Runkel, zugefallen war, auf
die ihm noch zustehenden Herrschaftsrechte . Die fürstliche Regierung löste sich auf und die Verwaltungsgeschäfte gingen nun ganz auf die preußische Regierung über.
Eine große Feuersbrunst wütete 1872 in Dierdorf. Sämtliche Häuser am Marktplatz wurden ein Opfer der Flammen.
1902 wurde das Schloss wegen Baufälligkeit gesprengt und aus den Steinen die evangelische Kirche errichtet, die 1904 feierlich eingeweiht wurde.
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges, im März 1945, wurde Dierdorf bei einem Bombenangriff zur Hälfte zerstört. Die Stadt hatte damals 70 Tote zu verzeichnen.
Am 7. Juli 1957 wurde Dierdorf nach 600 Jahren die Stadtrechte erneut verliehen.
Die Orte Giershofen, Wienau und Brückrachdorf wurden 1970 eingemeindet, 1974 kam auch die bis dahin selbstständige Ortsgemeinde Elgert hinzu.

Uhrwek des Uhrmachers Christian Kinzig
(Foto: H.G.Bareuther)
Im Uhrturm befindet sich seit 1772 die Stadtuhr, ein Werk des berühmten Uhrmachers Christian Kinzig. Sie verkündet noch heute die Zeit.
Von einem kleinen Kreis kunstinteressierter Bürger wurde 1976 der Uhrturm mit viel Engagement zur "Galerie im Uhrturm" als ein Ort kultureller Begegnung ausgebaut. Mehrere Ausstellungen finden hier jährlich statt.

Der Eulenturm in Dierdorf
Zur Ruhe und Entspannung lädt der Schlosspark mit seinem Weiher und der Wasserfontäne ein. Im Schlossweiher liegen drei Inseln. Auf der größten befindet sich heute ein idyllisch gelegener Minigolfplatz


Evangelische Kirche
Aus den Steinen des abgebrochenen Schlosses baute man 1903/1904 die evangelische Kirche im neuromanischen Stil. Der spätromanische Turm stammt noch aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.

Das Dierdorfer Mausoleum
Als Grab- und Gedächtnisstätte des Fürstenhausen zu Wied-Runkel wurde 1816 im ehemaligen Schloßgarten gegenüber dem Schloßweiher ein Mausoleum errichtet.
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Im Rahmen der Ortsporträt-Reihe "Hierzuland" der SWR Landesschau Rheinland-Pfalz ist ein Online-Beitrag über die Stadt Dierdorf mit dem Titel "Hauptstraße in Dierdorf" erstellt worden.
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